Barcelos - Ponte de Lima

Also das gestrige Abendessen war tadellos. Das Hähnchen richtig gut, wenngleich einem nach so vielen km eigentlich alles schmeckt. Hervorragend der Wein aus dem Douro-Tal: Ein 2014er roter Cuvé Barique aus drei autochthonen Trauben. Empfehlenswert!!!
Ein Missgeschick mit dem Olivenöl zwang mich dann zu einer extra Spätwäsche im Hotelzimmer. Waschen müssen wir ja jeden Tag weil wir nicht so viel Kleider mit haben.

Prächtiges Wetter war heute! Wolkenloser Himmel und so an die 26 Grad. In der Früh noch frisch, mussten wir dann aber bald die kurzen Hosen anlegen.






Zwei Bergpässe haben bei Tine Ärger hervorgerufen, doch sonst war alles im grünen Bereich.

Eukalyptus ist übrigens kein heimischer Baum in Portugal.




Er kommt aus Australien und wurde erst im 19. Jhdt in Spanien und Portugal angepflanzt. Die iberische Halbinsel war zu diesem Zeitpunkt in weiten Gebieten kahl gerodet, weil seit dem Mittelalter vor allem für den Schiffbau (Entdeckungsfahrten) die Wälder in großem Stil abgeholzt worden waren. Dann fehlte plötzlich Holz. Zum Heizen und für die Papierproduktion. Und da kam man auf die (aus heutiger Sicht) unglückseelige Idee den Eukalyptus zu kultivieren. Der Baum wächst schnell und ist für die Zellulose sehr gut geeignet. Allerdings verdrängt er alle anderen Gewächse, braucht sehr viel Wasser (die Wurzeln wachsen 20 m tief und senken die Grundwasserpegel) und seine Blätter sind für heimische Tiere ungenießbar (Koalas gibt es hier ja nicht). Dazu ist Eukalyptus leicht brennbar, was sich bei Waldbränden sehr unangenehm bemerkbar macht. Man spricht in Portugal schon von der Eukalyptuspest und überlegt sich Strategien, wie man dem Problem Herr werden kann. Die Holz- und Papierindustrie sieht das anders. Schon ein Viertel der portugiesischen Wälder sin Eukalyptuswälder.






Die Einkehrmöglichkeiten waren heute leider dünn gesäht und so mussten wir an die 22 Kilometer hatschen bis wir uns zu einer ausgiebigen Pause niederlassen konnten.
All zu viele Pilger gibt es eigentlich nicht, sodass wir meist alleine unterwegs waren. Unseren Amerikaner von gestern haben wir aber wieder getroffen und dazu bei unser Mittagsrast zwei Deutsche, die uns um unsere überlegt sparsam gepackten Rucksäcke beneideten. Sie hatten nämlich gut 12 Kilo am Rücken.
Nach unserer Pause erwartete uns eine landschaftlich überaus reizvolle Wegstrecke nach Ponte de Lima. Hauptsächlich bergab, durch sehr abwechslungsreiche Landschaft und bei viel Sonnenschein. Um Viertel nach 5 und nach insgesamt 7 einviertel Stunden und 35 km waren wir dann im Hotel.
Ponte de Lima ist ein malerische Stadt mit einer gut erhaltenen, gepflegten Altstadt und vielen netten Restaurants.

Kommentare

  1. 1. ich kann mir die Spät-Wäsche nach dem Olivenöl-Malheur bildlich vorstellen
    2. die Bilder sind richtig toll
    3. man lernt sogar was (Stichwort Eukalyptus)
    4. Mama sieht richtig glücklich aus
    5. super Leistung, 35 km!

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